Die 6a sammelt 

für Straßenkinder in Brasilien 

Die Klasse 6a der Gesamtschule Hennef-West hat nun nach der ersten sehr erfolgreichen Aktion des Kaffee- und Kuchenverkaufs am Sommerfest im vergangenen Schuljahr eine erneute Aktion durchgeführt: Während des Elternsprechtags am 28.10.2015 verkauften die Schülerinnen und Schüler mit großem Eifer Kaffee an Eltern und Lehrkräfte.

Die Einnahmen beider Veranstaltungen waren beachtlich: Einen Betrag von 320 Euro konnte die Klasse 6a am 30.10.2015 in Form eines selbstgebastelten Schecks stolz an Johannes Schaaf, einen Vertreter des Bischöflichen Hilfswerks Misereor, überreichen. Ebenfalls anwesend war Bertram Ehlgen als Mitglied der Schulleitung der Gesamtschule Hennef-West. Das gesammelte Geld kommt einem Misereor-Projekt für Brasilianische Straßenkinder zu Gute.

 

Jasmin Tabari

 

 

Wie kann man Straßenkindern in Brasilien helfen?

Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes im Deutsch- und Gesellschaftslehre-Unterricht zum Thema „Kinderrechte“ hatte im April die 5a Herrn Johannes Schaaf vom Bischöflichen Hilfswerk „Misereor“ zu Besuch.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zuvor mit dem Jugendroman „Pedro und die Bettler von Cartagena“ von Ursula Hasler befasst, in dem der harte Alltag eines Straßenkindes in der kolumbianischen Stadt Cartagena geschildert wird. Da das Kinderschicksal in der sogenannten Dritten Welt realistisch und packend erzählt wird, waren die Schülerinnen und Schüler sehr motiviert, sich mit den Lebensumständen Gleichaltriger auseinanderzusetzen. So hielten u.a. zwei Schülerinnen ein Referat über Kolumbien, die Klasse formulierte in Gruppenarbeit aus ihrer Sicht fundamentale Kinderrechte und befasste sich mit der Kinderrechtskonvention der UNO.

Wie kann man Straßenkindern in Brasilien helfen?

Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes im Deutsch- und Gesellschaftslehre-Unterricht zum Thema „Kinderrechte“ hatte im April die 5a Herrn Johannes Schaaf vom Bischöflichen Hilfswerk „Misereor“ zu Besuch.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zuvor mit dem Jugendroman „Pedro und die Bettler von Cartagena“ von Ursula Hasler befasst, in dem der harte Alltag eines Straßenkindes in der kolumbianischen Stadt Cartagena geschildert wird. Da das Kinderschicksal in der sogenannten Dritten Welt realistisch und packend erzählt wird, waren die Schülerinnen und Schüler sehr motiviert, sich mit den Lebensumständen Gleichaltriger auseinanderzusetzen. So hielten u.a. zwei Schülerinnen ein Referat über Kolumbien, die Klasse formulierte in Gruppenarbeit aus ihrer Sicht fundamentale Kinderrechte und befasste sich mit der Kinderrechtskonvention der UNO.

Zum Abschluss der Unterrichtsreihe besuchte nun Herr Schaaf die Klasse, um sozusagen aus erster Hand über die Situation und Perspektiven von Straßenkindern in Brasilien zu berichten. Dabei erzählt er von seinen hautnahen Erfahrungen bei seinem Besuch in der 4-Millionen-Stadt Recife, vor Ort bei einem Misereor-Projekt.

Zu Beginn seines Vortrages überlegte Herr Schaaf gemeinsam mit den Kindern, welche fünf Dinge letztlich für alle wichtig sind: Familie und die damit verbundene Liebe, Ernährung, ein Dach über dem Kopf, Bildung und schließlich Gesundheit. Doch diese Wünsche, die für die meisten Kinder in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sind, fehlen den Straßenkindern in Recife. Ganz im Gegenteil! Viele Brasilianer kümmern diese Kinder überhaupt nicht, sondern sie werden oft als „Lumpenpack“ und „Asoziale“ angesehen, Gewalt gegen Straßenkinder gehört zum Alltag. Herr Schaaf berichtete, dass man kleinen Kindern noch ein Almosen gebe, wenn diese bettelten, da man für diese noch Mitleid empfinde. Werden diese Kinder jedoch zu Jugendlichen, endet dieses Mitleid allmählich. Da die über 10.000 Straßenkinder sich nicht von Bettelei ernähren können, schlittern viele in die Kriminalität ab, zum Beispiel in den Diebstahl oder gar in den Drogenhandel. Viele wiederum ernähren sich oder gar ihre arbeitslosen Eltern durch Arbeiten als Markthelfer, Straßenverkäufer, Schuhputzer oder das Reinigen von Windschutzscheiben an roten Ampeln.

 

Um den Straßenkindern eine Zukunftsperspektive zu bieten, unterstützt Misereor allein in Recife zehn Vereine, die sich nachhaltig um diese Kinder kümmern. Diese Vereine betreiben unter anderem Häuser als Anlaufstätten, in denen täglich eine warme Mahlzeit ausgegeben wird, und wo die Kinder den festangestellten Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Helfern einfach einmal ihr Herz ausschütten können, denn nicht selten haben sie keine Familie mehr. Darüber hinaus findet in diesen Häusern nachmittags Schulunterricht statt, damit die Kinder neben ihrer Arbeit auch etwas Bildung erhalten. Die 5a staunte nicht schlecht, als Johannes Schaaf davon erzählte, dass für die Straßenkinder in Recife der Schulbesuch oft ein großer Traum sei, weshalb sie sich in Malstunden auf einer Schulbank malten. Neben Schulunterricht bieten die Häuser in Recife Werkstattunterricht, Computerkurse und sogar eine Berufsausbildung für Eltern an, wodurch ihren Kindern eine frühe Arbeitsaufnahme erspart und der Schulbesuch ermöglicht wird.

Die Schülerinnen und Schüler folgten den Ausführungen von Herrn Schaaf gebannt und wollten immer wieder Zwischenfragen stellen, so dass ständig ihre Finger in der Luft waren. Als im Anschluss an den Vortrag die Fragerunde eingeläutet wurde, erkundigte sich die Klasse beispielsweise, warum es gefährlich sei, in Favelas, die brasilianischen Slums, zu gehen oder ob es für den Referenten Situationen gegeben habe, in denen er gern Kindern geholfen hätte, es ihm allerdings nicht möglich war. Den Startschuss zu einer Diskussion, wie die 5a konkret Straßenkinder unterstützen könnte, bot Marvins Frage „Wie können wir Kinder denn Misereor helfen?“ Die Klasse entwickelte hier bereits Ideen, so unter anderem Verkaufsstände von Kaffee und Kuchen oder Selbstgebasteltem beim Schulfest oder beim Elternsprechtag, einen Flohmarkt mit Kinderspielsachen oder andere Spendensammlungen.

Zum Abschluss des Besuches überreichte der Klassensprecher Can-Lucca Herrn Schaaf ein kleines Präsent im Namen der Klasse. Wenn die Kinder nicht zu ihren Bussen hätten eilen müssen, hätte die Veranstaltung kein Ende gefunden, so wissbegierig waren die Schülerinnen und Schüler.

Es scheint sehr sicher, dass der Besuch von Herrn Schaaf ein gemeinsames Projekt von Misereor und der 5 a angestoßen hat.

 

Andreas Hammer (Tutor der 5a)