Offener Brief der Gesamtschule Hennef-West an alle Wortführer*innen, die sich zum 6. Zug des SGH geäußert haben.
Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hennef,
wir haben bis heute nicht den Weg an die Öffentlichkeit gewählt, um die Diskussion um einen potentiellen 6. Zug des Gymnasiums im nächsten Schuljahr nicht populistisch auszuschlachten. Da aber sowohl die Kommentare in der Petition als auch im Artikel der Rhein-Sieg Rundschau vom 12.März 2019 teilweise an Rufmord grenzen, möchten wir ebenfalls zum Sachverhalt Stellung nehmen und zu einigen vermeintlichen Argumenten aus der Bevölkerung.
Absolut fragwürdig finden wir zunächst wie die Rundschau ungefiltert und ohne Nachfrage an unserer Schule vorbehaltlos Aussagen wie „Resterampe Hennef-West“ abdruckt. Ist das Überparteilichkeit? Ist das unabhängige Berichterstattung?
Wenn man sich um eine fundierte Recherche bemüht hätte, wäre der Autor des Textes zu folgenden Erkenntnissen gelangt:
Die GE Hennef-West verfügt über 1041 Schülerinnen und Schüler, die seit unserer Gründung im Jahr 2013 als Individuen wertschätzend behandelt werden, denen wir die höchstmögliche Förder- und Forderung angedeihen lassen, um allen den Schulabschluss und die persönliche Entwicklung zu ermöglichen, die sie erlangen können. Dies entspricht der Grundhaltung aller unserer Kolleginnen und Kollegen.
Mittlerweile engagieren sich bei uns 90, im nächsten Schuljahr über hundert Lehrer*innen (davon 35 mit Qualifikation für die Sekundarstufe II), 5 Sonderpädagog*innen und 3 Sozialarbeiter*innen, um allen SuS die größtmögliche Chance zu lernen und sich positiv zu entwickeln zu geben. Vom Schulleiter, über das Kollegium, bis hin zu den nichtpädagogischen Kräften wie Hausmeister und Sekretärinnen stehen wir alle voll hinter unserer Schule und ihren Grundsätzen.
Die Leserbriefe und Kommentare, die im Internet und in der Zeitung standen, basieren auf Hörensagen und Vorurteilen, auf die wir seit unserer Gründung treffen. Das ist mehr als unfair, inhaltlich falsch und höchstgradig demotivierend, was den außerordentlich hohen Einsatz all unserer Mitarbeiter*innen angeht. Es ist aber auch eine Beleidigung aller Eltern, die sich bewusst für unsere Schule entschieden haben und entscheiden und deren Kinder hier erfolgreich und zufrieden arbeiten. Das können wir so nicht stehen lassen.
Unsere Schule hat – ebenso wie andere weiterführende Schulen - qualifizierte Lehrer*innen, die in der Sekundarstufe I und II unterrichten und die Kinder zum Abitur führen können. Gerade unsere Schule im Aufbau verlangt nach engagierten und kompetenten Kolleg*innen, die wir glücklicherweise von anderen Schulen gewinnen konnten (auch von Gymnasien) und die wir selbst einstellen konnten als motivierte neue Kräfte.
Wir haben Curricula für alle Fächer festgeschrieben, die absolut zeitgemäß und auf aktuellem didaktisch-methodischen Stand sind. Von der Stadt Hennef sind und werden wir räumlich, sowie medial hervorragend ausgestattet. Alle unsere Kolleginnen und Kollegen nutzen die neuen Medien täglich zur Wissensvermittlung und –vertiefung und sind qualifiziert diese sinnbringend in ihren Unterricht einzubinden.
Besonders verweisen möchten wir auf das breitgefächerte Wahlpflichtangebot ab Stufe 6, das wir seit unserer Gründung stark ausgebaut haben (Hierbei handelt es sich um ein 4. frei gewähltes Hauptfach). Neben Fächern wie Spanisch, Französisch bieten wir dort Naturwissenschaften mit zwei Schwerpunkten an, sowie Informatik, Arbeitslehre Technik und Hauswirtschaft und das kreative Fach Darstellen und Gestalten. Dies ist nur ein Aspekt unserer erfolgreichen und attraktiven Schulentwicklung, der hier exemplarisch genannt werden soll, auf die wir stolz sind.
Neben der Wahl einer Fremdsprache in Klasse 6, haben die Schüler*innen in Jahrgang 8 die erneute Wahlmöglichkeit zwischen Französisch und Latein. Wir sind also auch in den Fremdsprachen konkurrenzfähig.
Als wir gegründet wurden, starteten wir mit 13 Gymnasialkindern, die teilweise nur eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung hatten. Heute können wir stolz sagen, dass derzeit 60 SuS die Qualifikation für die Oberstufe erreichen können und 17 Externe zusätzlich die erste Jahrgangsstufe 11 bei uns besuchen werden. Dies ist ein besonders gutes Beispiel, um die hervorragende Arbeit, die bei uns geleistet wird, in Zahlen auszudrücken.
Damit wir uns weiter positiv aufstellen können und der Heterogenität einer Gesamtschule gerecht werden, benötigen wir Schülerinnen und Schüler aus allen Leistungsgruppen. Wir haben den Platz für die Kinder, die noch keinen Schulplatz haben, wir haben die Qualifikation diese Kinder ebenso zu fördern wie alle anderen Schulen und wir haben den Wunsch alle Schülerinnen und Schüler optimal auf ihren Schulabschluss vorzubereiten.
Was wir nicht gebrauchen können ist das öffentlich ausgebreitete Misstrauen uns gegenüber und eine offensichtliche Bevorzugung der anderen beiden Schulen durch Teile der Bevölkerung, da inhaltlich kein Unterschied zwischen den Laufbahnmöglichkeiten aller drei Schulen besteht.
Die stark gymnasiale Ausrichtung der anderen Gesamtschule in Hennef und die potentielle Vergrößerung des Gymnasiums stehen einer gewünschten Leistungsheterogenität unserer Gesamtschule entgegen.
Liebe Kritiker*innen der Gesamtschule Hennef-West, vertrauen Sie uns Ihre Kinder an, Sie werden es nicht bereuen.